Christine & Jan heiraten im Schloss Oldenburg
Was für ein aufregendes Jahr, Corona hat so einige Hochzeitsplanungen komplett auf den Kopf gestellt. Viele Trauungen mussten abgesagt oder verschoben werden, einige konnten mit etwas Glück während der Lockerungen im Sommer doch noch eine kleine Feier starten. Wir haben Christine & Jan gefragt, wie es zu dieser ganz besonderen Corona-Hochzeit kam!
Wann ist euch das erste Mal bewusst geworden,
dass eure Hochzeit nicht wie ursprünglich geplant stattfinden kann,
und was ist euch durch den Kopf gegangen?
Das müsste so im März gewesen sein, als es in den ersten Lockdown ging. Wir hatten eigentlich eine London-Reise geplant, die wir dann kurzerhand abgesagt haben. Da waren wir zumindest zum ersten Mal verunsichert, was das Thema Hochzeit anging. Unsere standesamtliche Trauung sollte Anfang Juni stattfinden und die freie Trauung drei Wochen später. Auch wenn wir das anfangs nicht richtig wahrhaben wollten, war uns beiden schon klar, dass wir mit Einschränkungen an beiden Tagen rechnen müssen.
War die Hochzeitsplanung zu Beginn von Corona schon abgeschlossen, oder fehlten euch noch einige Punkte auf der Checkliste?
Die Planung für die standesamtliche Trauung haben wir tatsächlich sehr entspannt angehen lassen und von daher wussten wir im März, also zu Beginn von Corona, nur das Datum, den Ort und dass wir gerne eine entspannte Gartenparty im engen Familien- und Freundeskreis wollten.
Bei der freien Trauung sah es etwas anders aus. Da war zum größten Teil fast alles schon ein Jahr vorher geplant und stand fest.
Was musste alles angepasst/verändert/verschoben/abgesagt werden?
Leider durften wir nur mit einer kleinen Anzahl Leute ins Schloss zur standesamtlichen Trauung. Zur Gartenparty mussten wir unsere Gästeliste natürlich auch so klein wie möglich halten, da zu dem Zeitpunkt maximal 25 Personen erlaubt waren. Auch wenn die Feier zur standesamtlichen Trauung von Anfang an im kleineren Rahmen stattfinden sollte, hätten wir gerne noch ein paar Freunde mehr dabeigehabt.
Bei der freien Trauung ging es in erster Linie auch erstmal um die Gästeanzahl. Als klar war, dass wir die freie Trauung, die drei Wochen später stattgefunden hätte, verschieben müssen (da wir nicht mit über 100 Gästen hätten feiern dürfen), haben wir uns direkt mit allen Dienstleistern ausgetauscht, um einen Alternativtermin zu suchen. Wir hatten Glück und konnten alle unsere Dienstleister mit in den September zum neuen Termin nehmen.
Leider zeichnete sich schon Ende August ab, dass wir auch am neuen Termin nicht mit der ursprünglichen Gästezahl feiern können. Nach zahlreichen Diskussionen haben wir letztendlich entschlossen uns den Tag nicht nehmen zu lassen und trotzdem zu feiern. So mussten wir dann aber gleichzeitig unsere Gästezahl leider halbieren.
Andererseits muss ich aber gestehen, dass ich nach dem ganzen Zittern und Bangen wochen- und monatelang rund um die Hochzeit und Corona herum sagen muss, dass es mir am Ende auch egal gewesen wäre, wenn Jan und ich allein geheiratet hätten.
Uns beiden wurde irgendwann klar,
dass es einzig und allein um uns und unsere Liebe an diesem Tag geht.
Ich glaube, sich das bewusst zu machen und auf das zu fokussieren,
warum man diesen Tag überhaupt feiert,
war der Grund, warum wir beide Tage so sehr genießen konnten.
Welche Alternativen habt ihr euch überlegt, sobald ihr wusstet, dass die Feier verschoben werden muss?
Zur standesamtlichen Hochzeit gab es keine Alternativen, weil der Tag im Großen und Ganzen genauso wie geplant stattgefunden hat.
Bei der freien Trauung stand eigentlich nur zur Auswahl, ob wir auf einen anderen Termin ausweichen. Wir konnten auf einen von verschiedenen Terminen im September zurückgreifen, mit dem Risiko, dass die Corona Situation dann nach wie vor präsent ist (das konnte man zu dem Zeitpunkt ja noch schwer abschätzen) oder ob wir die komplette Hochzeit ins nächste Jahr verschieben. Relativ schnell stand dann aber fest, dass wir einen der September-Termine nehmen, weil einfach viele unserer tollen Dienstleister im nächsten Jahr schon ausgebucht waren.
Nachdem wir dann die Gästeliste verkleinern mussten, haben wir unseren Gästen dann aber versprochen, sobald Corona es endlich wieder zulässt, mit allen eingeladenen Gästen die Feier mit einer großen Gartenparty nachzuholen.
Worüber seid ihr besonders traurig oder auch froh,
dass es nun gekommen ist, wie es ist?
Traurig eigentlich nur darüber, dass wir an beiden Feiern auf Gäste verzichten mussten. Entweder weil wir nicht so viele einladen konnten, aber auch weil uns auch ein paar Gäste wegen der Corona-Situation abgesagt haben.
Grundsätzlich sind wir aber absolut glücklich, dass wir beide Tage sozusagen „durchgezogen“ haben. Für uns waren beide Tage und Feiern, trotz Corona, unvergesslich und wir würden nichts anders machen. Die Unsicherheit was die Situation diesen Sommer mit großen Hochzeiten angeht, bestätigt uns dabei. Unsere Eltern konnten bei beiden Feiern gesund und munter dabei sein, und mit uns feiern was zum momentanen Zeitpunkt leider nicht mehr möglich wäre. Dafür sind wir unfassbar dankbar. Und ich kann auch jedem nur raten, auch diesen Punkt zu bedenken.
Wie habt ihr eure JGAs verbracht?
Wir verraten nicht zu viel, aber wir haben beide einen Abend mit unseren engsten Freunden verbracht. Ursprünglich waren für beide JGAs Kurztrips geplant, die leider abgesagt werden mussten. Trotzdem hatten wir schöne Abende und unsere Trauzeugen haben versprochen, dass der Kurztrip nochmal nachgeholt wird.
Wie konntet ihr eure standesamtliche (Corona-)Trauung trotzdem genießen und wie lief der Tag für euch ab?
Wir haben uns beide in entspannter, aber auch irgendwie feierlicher Atmosphäre zuhause fertig gemacht. Die ganze Zeit lag eine große und total positive Portion Aufregung in der Luft. Irgendwann sind unsere Trauzeugen noch dazugekommen und wir konnten schon mal kurz zusammen anstoßen. Ich war unfassbar nervös, als wir dann von einem Bekannten mit einem wunderschönen Oldtimer zuhause abgeholt wurden und zum Oldenburger Schloss gefahren sind.
Nach der Trauung haben unzählige Freunde und Bekannte vor dem Schloss auf uns gewartet. Wir hatten schon im Vorfeld einen kleinen Sektempfang organsiert. Als wir aus dem Schloss kamen, brach der an dem Tag sonst graue und trübe Himmel auf und die Sonne kam heraus, sodass wir alle tatsächlich noch gemeinsam in der Sonne anstoßen konnten.
Danach ging es dann für uns beide zum Fotos machen und anschließend zu meinen Eltern. Dort war schon ein Zelt im Garten aufgebaut und alles wunderschön dekoriert. Hier konnten wir dann mit unserer Familie und Freunden den Tag ausklingen lassen und auch noch ausgiebig feiern.
Alles in allem konnten wir die standesamtliche Trauung
und auch den gesamten Tag wirklich in vollen Zügen genießen,
weil er von allem etwas zu bieten hatte, es war aufregend, aber gleichzeitig entspannt.
Es war sehr familiär, emotional und gleichermaßen lustig,
auch aufgrund der vielen besonderen Menschen,
die den Tag für uns unvergesslich gemacht haben.
Gibt es weitere Punkte, die ihr noch erwähnen möchtet?
Zum Beispiel besondere Überraschungen oder Ähnliches?
Das Schönste für uns war, dass so viele Freunde und Bekannte vorm Schloss in Oldenburg auf uns gewartet haben. Damit haben wir tatsächlich nicht gerechnet. Die Anteilnahme war so riesig, dass wir echt gerührt waren, dass sich so viele mit uns gefreut haben.
Wie habt ihr eure Mini-Flitterwochen verbracht?
Was war ursprünglich geplant?
Leider sind wir zuhause geblieben. Das war tatsächlich ein taktischer Fehler. Im Nachhinein wären wir gerne für ein paar Tage an die Küste gefahren, aber irgendwie ist uns das in der ganzen Planung untergegangen und die großen Flitterwochen standen zu dem Zeitpunkt auch immer mehr im Vordergrund. Wir hätten allerdings definitiv ein paar Tage nach der standesamtlichen Hochzeit für uns gebraucht, um alle Eindrücke und Emotionen zu verarbeiten. Wir waren noch Tage nach der Hochzeit gerädert.
Deswegen würden wir auch jedem Paar jetzt raten,
für ein paar Tage wegzufahren, auch wenn es nur an die Nordsee geht,
hauptsache man hat Ruhe und Zeit zu zweit.
Wir bedanken uns recht herzlich bei der Braut Christine für dieses unglaublich tolle Interview und wünschen dem vermähltem Paar alles Liebe für die gemeinsame Zukunft!
Bald schon naht der erste Hochzeitstag ;) Tipps wie ihr diesen in Zeiten von Corona auch zu Hause verbringen könnt, lest ihr in unserem Artikel „Hochzeitstag zu Hause feiern - Date-Ideen während des Lockdowns“
Einen Bericht über die freie Trauung von Christine & Jan gibt es bald in den Hochzeitsstories – Seid gespannt!