So teuer ist Heiraten in der Region Nordwest

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Text: Ellen Kranz
 

Zahl der Trauungen steigt – Standesamt und Eheurkunde kosten niedersachsenweit 50,– Euro.
Die Kosten beim Standesamt sind größtenteils per Gesetz festgelegt. Doch insbesondere bei außergewöhnlichen Trauorten müssen zukünftige Eheleute tief in die Tasche greifen. 

Regionale Hochzeitsgebühren
Mit welchen Kosten und Gebühren muss man zur standesamtlichen Trauung in der Region rechnen?
© Foto von: Natalie Thornley / Unsplash

Oldenburger Land

Verliebt, verlobt, verheiratet. In Niedersachsen geben sich immer mehr Paare das Jawort. Landesweit wurden im Jahr 2018 genau 45.990 Ehen geschlossen. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Dabei werden seit 2018 auch Eheschließungen von Personen gleichen Geschlechts mitgezählt. Somit gab es 2018 genau 4.389 Hochzeiten mehr als im Vorjahr, was einen Anstieg um 10,55 Prozent bedeutet.

Auch im Nordwesten stieg die Zahl von 14.156 im Jahr 2017 auf 15.492 frisch Vermählte im Jahr 2018 (9,44 Prozent). 
Doch bei aller Romantik lohnt sich vor der Hochzeit ein Blick in die Gebührentabelle des Standesamts. Diese gilt für alle Trauungen in Niedersachsen gleichermaßen.

Wir haben die festen Kosten ermittelt, die Verlobte mindestens einplanen sollten. 
 

FESTE KOSTEN 

Eine Eheschließung und das vorherige Anmeldeverfahren kosten für deutsche Paare 40,– Euro und werden bei dem Standesamt fällig, in dessen Bereich die künftigen Eheleute ihren Wohnsitz haben. Bei Paaren, bei denen mindestens ein Partner aus dem Ausland stammt, liegen die Kosten bei 80,– Euro. Für die Eheurkunde kommen noch jeweils zehn Euro hinzu – jede weitere Urkunde kostet fünf Euro. Heiratet das Paar dann im Trauzimmer des Rathauses während der regulären Dienstzeiten, bleibt es also bei 50,– beziehungsweise 90,– Euro. 

Übrigens: Bundesweit liegt der Preis für eine standesamtliche Trauung sowie eine Eheurkunde laut der Dating-App Jaumo bei durchschnittlich 65,– Euro.

ZUSÄTZLICHE AUSGABEN

Nun können jedoch zusätzliche Kosten entstehen. Wenn die Verlobten in einem anderen Ort heiraten möchten, werden zusätzlich 25,– Euro bei dem entsprechenden Standesamt fällig. Bei einem Eintrag ins Stammbuch fallen rund 30,– Euro an. Auch wenn die benötigten Geburtsunterlagen nicht vorhanden sind, können zusätzliche Kosten entstehen (je Urkunde circa zehn Euro). 

WUNSCHZEITEN 

Was wohl viele Paare vor allem mit Verwandten von weiter entfernt interessieren dürfte: Wenn die Trauung nicht während der regulären Dienstzeiten des Standesamts, sondern am Freitagnachmittag oder Samstag, stattfinden soll, werden weitere 80,– Euro fällig. Dies ist übrigens im Oldenburger Land fast überall möglich – teilweise werden diese Daten jedoch auf einige Tage pro Monat beschränkt. Ausnahme bildet die Gemeinde Lemwerder (Wesermarsch) – hier wird nur wochentags geheiratet. 

BESONDERE ORTE 

Große Unterschiede gibt es indes, wenn das Brautpaar an einem besonderen Ort – in einem Schloss, einer Mühle oder auf einem Schiff – heiraten möchte. Hier reichen die Kosten von beispielsweise 50,– Euro für das Gartenhaus auf der Burginsel in Delmenhorst bis hin zu 1.260,– Euro auf einem Schiff der Weißen Flotte auf dem Zwischenahner Meer im Ammerland.

NEUE PAPIERE 

Und auch nach der Hochzeit können weitere Kosten anfallen – zumindest, wenn sich beim Nachnamen etwas ändert. So kostet ein neuer Personalausweis bis zum 24. Lebensjahr 22,80 Euro und ab dem 24. Lebensjahr 28,80 Euro. Ein neu zu beantragender Reisepass liegt bei 37,50 beziehungsweise 60,– Euro. Ein neu ausgestellter Führerschein kostet 26,60 Euro. 
Bei Namensänderungen in Pass, Ausweis und Führerschein ist laut Jaumo Leipzig mit insgesamt 149,– Euro Spitzenreiter.