Magdalene Weyerts & Wilhelm Weyerts

Magdalene und Wilhelm Weyerts aus Gottels feiern Diamantene

Sein schönstes „Weihnachtsgeschenk" hat Wilhelm Weyerts 1949 erst am Tag nach Heiligabend entdeckt: Beim Weihnachtstanz im „Deutschen Haus" in Tettens traf er „seine" Magdalene und konnte kaum die Augen von ihr lassen. Er war damals 29, Magdalene, die damals noch Potinius hieß, war 24 Jahre jung.

Er forderte die junge Frau zum Tanzen auf, begleitete sie nach Hause und bekam schon am ersten Abend einen Kuss. Ein Jahr später wurde in der St.-Martins-Kirche Tettens geheiratet und zu Hause bei Magdalene bei Rübenschnaps und Schweinebraten mit 20 Gästen gefeiert. An diesem Donnerstag kann das Paar – er ist mittlerweile 90, sie ist 85 Jahre alt – Diamantene Hochzeit feiern.

Magdalene Weyerts kam in Oelschlägerei bei Garms zur Welt, arbeitete nach ihrer Schulzeit in der Landwirtschaft und zog ihre sieben jüngeren Geschwister auf. Wilhelm Weyerts ist in Hohenkirchen geboren und mit zehn Geschwistern aufgewachsen. Er wurde Landarbeiter, wurde in den unglücksseligen Jahren unter Hitler an die Font geschickt, geriet später in Rommels Afrika-Korps in Kriegsgefangenschaft und verbrachte zwei Jahre lang als Gefangener in Ohio/USA und ein weiteres Jahr in Schottland, bis er Ende 1947 in seine Heimat zurückkehren konnte.

1958 baute sich das Paar ein kleines Häuschen in Gottels. Wilhelm Weyerts arbeitete im Tiefbau und hatte eine kleine Landwirtschaft. Sie verdiente in einem Hotel in Schillig etwas dazu.

Das Paar hat vier Söhne (und zwei Schwiegertöchter), zehn Enkel und zwei Urenkel, die alle in der Nähe wohnen. Das Paar versorgt sich nach wie vor selbst, genießt Spaziergänge, Haus und Garten und seine nette Nachbarschaft. Und er hängt am Radio: Als HSV-Fan verfolgt Wilhelm Weyerts mit Interesse die Fußball-Bundesliga.