Erika Schepker

Erika Schepker & Horst Schepker

† 13.01.2010 in Hude
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Angelegt am 12.01.2011
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Nordwest-Zeitung

vom 05.02.2011

Zwei große Herzen schlagen seit 50 Jahren gemeinsam

12.01.2011 um 21:02 Uhr

Erstes Treffen im Erste-Hilfe-Kurs – Seitdem ständig im ehrenamtlichen Einsatz

Seit fünfzig Jahren gehen sie Seite an Seite durchs Leben – die Schepkers. Bei der Frage, wo sie sich kennen gelernt haben, lächeln sie verschmitzt. Wer Erika und Horst Schepker kennt, ahnt, dass es nur einen Ort geben kann.

Es begann mit einer Veränderung im Leben der gebürtigen Erika Lütje aus Tweelbäke: „Ich ging nach der Konfirmation und nach der Schule gleich in Arbeit“, sagt sie. Nach ihrer ersten Anstellung in Bookholzberg kam sie in einen Molkerei-Haushalt in Hude. „Da es ein großer Betrieb war“ erzählt sie, „wurde ich von Inhaber Paul-Heinz Pung verdonnert, einen Erste-Hilfe-Lehrgang zu machen“.

Geteilte Leidenschaft

Die Ausbildung wurde geleitet von Horst Schepker. Er war 1945 mit seinen Eltern aus Stargard in Pommern (heute: Szczecinnski) zunächst nach Norden, dann nach Hude gekommen. Erika hat in dem Kurs nicht nur ihre Begeisterung für den Charme des Leiters entdeckt, sie hat auch großes Interesse an seiner Leidenschaft gefunden – dem Rettungswesen. Mit diesem gemeinsamen Hobby im Herzen wurde im April 1959 Verlobung gefeiert, im Januar 1961 in der Friedenskirche Bookholzberg geheiratet. Nicht nur, um eine gemeinsame Wohnung beziehen zu können, sondern auch, „weil es stimmte zwischen uns“, sagt sie.

„1968 haben wir begonnen, ehrenamtlich Krankentransporte zu organisieren“, erinnert sich Erika Schepker, „weil es so etwas auf dem Land nicht gab“. Einsatzzentrale war die Küche des Paares. Rund um die Uhr musste einer zu Hause sein. Wenn ein Notfall gemeldet wurde, ertönte in den Amazonenwerken die Alarmhupe für die beiden ersten Huder Rettungssanitäter Horst Schepker und Friedrich Dießelberg.

1973 übernahm Erika Schepker den Vorsitz der DRK-Ortsgruppe Hude, an dessen Aufbau sie maßgeblich mitgewirkt hat. Zwei Jahre später wurden mit ihrem Ehemann und Friedel Dießelberg die ersten hauptamtlichen Rettungssanitäter eingestellt. Erika und Horst Schepker, die an diesem Donnerstag Goldene Hochzeit feiern, sind der Inbegriff für zuverlässige und unermüdliche Dienste. Das Paar wurde 2009 von Bürgermeister Axel Jahnz für seine Verdienste und für seine „beispielhafte Lebensleistung“ ausgezeichnet. Erika Schepker erhielt 1981 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik.

Bereichert wurde ihr Leben durch ihre vier Söhne – da ist sich das Ehepaar einig. Drei der Söhne sind ebenfalls „DRK-infiziert“, gestehen die Schepkers. Mittlerweile sind sechs Enkel und ein Urenkel hinzugekommen – für DRK-Nachwuchs ist also gesorgt.

Weiterhin aktiv

Schepkers haben im Laufe der Zeit sogar gelernt, „Nein“ zu sagen. Aber die Hände in den Schoß legen, das können sie nicht. Horst unterstützt den Männergesangverein oder schaut im DRK-Seniorenheim vorbei. Erika marschiert dort mit ihrem Akkordeon ein und aus, um bunte Nachmittage zu gestalten. „Ach ja, das ist ja schon wieder ehrenamtlich“, lächelt sie. Aber Arbeit sei es nicht, denn es mache Freude und sie bekomme viel zurück.