Rita Juschka

Rita Juschka & Frank Juschka

† 26.06.2019 in Kirchhatten
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Angelegt am 09.07.2019
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Oboist erobert einst ihr Herz mit Englischhorn-Solo

09.07.2019 um 14:29 Uhr

 

Liebeserklärungen mag es tausendfach geben – und jede hat ihre eigene Bedeutung und Geschichte. Frank Juschka hat seiner Rita eine vollkommen ungewöhnliche gemacht. „Wir haben heute mit dem Staatsorchester die Neunte von Anton Dvorak im Programm“, deutete Frank bei einem Freund an. „Und das Englischhorn-Solo im zweiten Satz spiele ich nur für meine Rita!“


So passierte das vor über 50 Jahren. Nicht nur mit dieser ebenso melancholischen wie bezaubernden Melodie in der 9. Sinfonie e-Moll, einer der berühmtesten in der Musik überhaupt, erzielte der Oboist nachhaltige Wirkung. Es ist ein ganzes gemeinsames Leben daraus geworden. An diesem Mittwoch, 26. Juni, feiern Rita und Frank Juschka in Kirchhatten ihre Goldene Hochzeit.


9,90 D-Mark hatte Rita eisern zusammengespart, um sich am Pfingstmontag 1966 mit einer Freundin den Besuch der Operette „Der Bettelstudent“ im Oldenburger Großen Haus zu leisten. Es war die beste Investition ihres Lebens. Aus der ersten Reihe ging der Blick in den Orchestergraben – und er kam vom feschen Oboisten zurück. Es wurden dann mehr Blicke und Begegnungen. 1969 heirateten die beiden kunstsinnigen jungen Leute.


Die Musik hat weitgehend ihr Leben bestimmt. Rita wollte schon als Gymnasiastin Sängerin werden. Und später gab es bei Klassentreffen immer die Aufforderung: „Rita, jetzt singst du erst mal.“ Später sind es Unterrichts-Aufträge für Flötenspiel und Musikalische Früherziehung an Musikschulen geworden – in der Nähe im Ammerland, weiter weg im Oldenburger Münsterland. Frank gehörte nach seinem Studium in Detmold seit 1962 zum Staatsorchester, bis zu seiner Pensionierung. Es war ein ausgefüllter Rahmen für den Beruf und für die Familie. Die bestand zuerst aus Tochter Sonja und Sohn Marc-André und hat sich inzwischen um vier Enkel im Alter von vier bis 18 Jahren erweitert. „Drei von ihnen haben schon mit drei, vier Jahren Töne auf der Oboe geschafft“, lacht Rita.


Wie große Wogen in der Musik liebte Frank auch im Urlaub mächtige Wellen. Flaches „Plätscherwasser“, wie er es nannte, war nicht sein Ding. Also führten die Urlaube in den ersten Jahren nach Sylt oder auch nach Rügen. Nachbarn wiesen ihnen dann den Weg nach Italien, erst für viele Jahre nach Tirol. Später ging es mit zunehmender Begeisterung nach Verona und in die Toscana. Frank ist leider inzwischen gesundheitlich gehandicapt. So bleibt ein Traum in diesem gemeinsam so glücklich gestalteten Leben wohl unerfüllt. „Wir konnten uns beide vorstellen, das Alter dauerhaft in der Toscana zu genießen“, sagt Rita. Nun wurde eben Franks 80. Geburtstag am Montag und die Goldene Hochzeit am Mittwoch und im Norden gefeiert.