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Ute Nehring & Alfred Nehring

† 04.06.2011 in Oldenburg
Erstellt von Davidblata DavidblataOI
Angelegt am 03.06.2011
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Politiker-Paar hat zwei Gründe zu feiern

03.06.2011 um 23:00 Uhr von Davidblata

Ute und Alfred Nehring stoßen auf 50. Hochzeitstag und 70. Geburtstag an

Ein politischer Platzwechsel kennzeichnet das Paar. Auch im Ruhestand sind die Eheleute aktiv.

Vom Flüchtlingskind zum Bürgermeister Oldenburgs: Mit 74 Jahren blickt Alfred Nehring zufrieden auf seine bisherige Laufbahn zurück. An diesem Sonnabend hat er doppelten Anlass zur Freude: Im Etzhorner Krug feiert er seinen 50. Hochzeitstag und den 70. Geburtstag seiner Frau Ute, die politisch ebenfalls aktiv war.

Kennengelernt haben sich die Eheleute beim Volkstanz in der Oldenburger Georgstraße. Sie kam in den Fünfziger Jahren aus Oberschlesien, er aus Hinterpommern nach Oldenburg. 1954 engagiert er sich bei der sozialistischen Jugendgruppe „Die Falken“ zum ersten Mal politisch. Früh übernimmt der studierte Lehrer Führungsaufgaben: In seinem ersten Dienstort Nordloh (Ammerland) wird er kommissarisch Schulleiter. Mit der Einschulung der ältesten Tochter zieht die junge Familie direkt nach Oldenburg. Ute Nehring kümmert sich um die mittlerweile drei Kinder, holt ihr Abitur nach, studiert Lehramt.

1972 habe sie den Hals nicht „vollkriegen“ können. Für den SPD-Stadtbezirk Eversten-Bloherfelde wird sie für den Stadtrat vorgeschlagen und als erste Frau gewählt. Als sie 1976 aufhört, besetzt ihr Mann den Platz als Ratsmitglied. Der politische Platzwechsel setzt sich fort: Alfred Nehring bleibt bis 1981 im Rat, dann folgt eine fünfjährige Pause, bevor Ute Nering von 1991 bis 1996 wieder Mitglied im Rat ist. Dann wird Alfred Nehring zweimal zum Bürgermeister gewählt und scheidet 2006 aus.

Wichtigster Erfolg für ihn sind die festen Verträge und damit auch Planungssicherheit für die Kulturetage, die Kunstschule Klecks und die Werkschule in den 1980er Jahren statt der rein projektmäßigen Bezuschussung zuvor. Bildung und Kultur sind beiden Eheleuten immer ein besonderes Anliegen gewesen. Zwei ihrer drei Kinder arbeiten heute im Kulturbetrieb.

Neben der Kultur lag sein Fokus auf dem Verkehr- und Baubereich, sie setzte beschäftigte sich darüber hinaus vor allem mit sozialen Fragen.

Als Ruhestand kann man das heutige Pensionärsleben der beiden jedoch nicht bezeichnen: „Ich beziehe mich nicht nur auf vergangene Zeiten“, erklärt Ute Nehring. Sie engagiert sich nun im Plattdeutschen „Ollnborger Kring“, im Förderverein für das Oldenburger Tierheim, praktiziert das japanische Behandlungsverfahren Reiki und „spinnt“ in der Oldenburger Spinnkoppel.

Untätig war auch Alfred Nehring nicht: Er ist in der Autorengruppe Wortstatt aktiv, die er vor mehr als 25 Jahren mit gegründet hat. Selbst hat er viele Kurzgeschichten und Erzählungen verfasst sowie seinen ersten Roman bereits abgeschlossen.

Gemeinsam erfreuen sie sich an ihrem Enkel Paul (8). Als Erfolgsrezept nennt Ute Nehring den Zusammenhalt: „Wir haben uns immer unterstützt, so dass sich jeder frei entfalten konnte.“