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Gertrud Linz & Gottfried Linz

† 26.08.2016 in Harmenhausen
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Angelegt am 26.08.2016
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Erste Begegnung auf einem Polterabend

26.08.2016 um 21:45 Uhr


Gertrud und Gottfried Linz feiern an diesem Freitag ihre Goldene Hochzeit


„Ich hatte als einziger Autobesitzer meinen Freunden einen Ausflug versprochen“, berichtet Gottfried Linz, wie er im Juni 1965 in Delfshausen auf einem Polterabend landete. Auch wenn Polterabende damals in der Regel öffentlich waren, so war es nicht ganz ungefährlich, denn Fremde wurden von den Einheimischen gerne in den Graben gesetzt, ergänzt Gertrud Linz schmunzelnd.
Gottfried Linz ließ sich aber nicht bange machen, sondern brach kurze Zeit später erneut zu einem Besuch des Rasteder Ortsteils auf – und begegnete prompt seiner späteren Frau wieder, die damals den Wehrdienst leistenden Bruder auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Eltern vertrat.

 

So begann die Liebesgeschichte des Paars, das sich heute vor genau 50 Jahren in der Berner St.-Ägidius-Kirche bei Pfarrer Richter das Ja-Wort gab.

 

Damals, als die Volljährigkeit erst mit 21 Jahren eintrat, mussten minderjährige Heiratswillige erst eine Ehemündigkeitsbescheinigung beantragen. Einfach unter einem Dach zusammenzuwohnen, galt als Kuppelei und war strafbar. Aber täglich die mehr als 30 Kilometer lange Strecke für ein Treffen zurücklegen wollten und konnten die Verliebten, die zu diesem Zeitpunkt erst 19 Jahre alt waren, auch nicht. Also wurde kurzerhand mit einer Bescheinigung vom Arzt eine Schwangerschaft vorgetäuscht, die ein guter Grund für eine Ehe war. Dass der eigentliche Heiratsgrund statt im Januar erst im März 1967 geboren wurde, war später nebensächlich.

 

Zunächst war Gottfried Linz als Straßenbauer und Schachtmeister tätig, zuletzt auf dem Bauhof Lemwerder. Seine Frau arbeitete, bei der Kinderbetreuung unterstützt von der Schwiegermutter, erst als Gärtnerin und dann 25 Jahre lang im Lemwerderaner Aktiv-Markt. Wirklich wohl gefühlt haben sich die beiden 69-Jährigen trotzdem immer nur in Harmenhausen. Bereits drei Monate nach dem Einzug ins Lemwerderaner Eigenheim stand der Entschluss fest, zurück nach Berne zu ziehen. Hier haben sie gegenüber von Gottfried Linz’ Geburtshaus gebaut.

 

Ganz ohne Meinungsverschiedenheiten geht es in so einer langen Ehe natürlich nicht. „Doch spätestens nach einer halben Stunde ist alles wieder gut. Sonst könnte man doch gar nicht schlafen“, verrät das Paar sein „Rezept“.


Mit den beiden Töchtern, dem Sohn und deren Familien, zu denen mittlerweile sechs Enkelkinder gehören, sowie Nachbarn und Freunden wird heute groß gefeiert.