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Nach Flucht lebenslanges Liebesglück gefunden
14.07.2016 um 12:51 Uhr von Davidblata
Dora und Alfred Tellner 65 Jahre verheiratet – Auf Flüchtlingsball kennengelernt
Dorchen Tellner hat gut lachen: Sie ist 88 Jahre alt und hat ihren Mann noch an ihrer Seite. Soviel dauerhaftes Glück ist nicht vielen Menschen vergönnt. An dieem Donnerstag, zugleich auch ihrem Geburtstag, feiert das Paar, das seit vielen Jahren in Sande lebt, seine „Eiserne Hochzeit“. Vor 65 Jahren haben sie in der St.-Magnus-Kirche in Sande geheiratet.
Dabei begann der gemeinsame Lebensweg von Dorchen, die eigentlich Dora heißt, und ihrem ein paar Monate jüngeren Mann nach vielen Leiden und dem Verlust der Heimat: Sie stammt aus Westpreußen, er aus dem Riesengebirge. Die Wirren des Krieges spielten beiden übel mit. Sie wurde von den Russen nach Sibirien verschleppt, lebte dann kurz bei einer Tante in Berlin und wurde mit vielen anderen Heimatvertriebenen Anfang 1950 nach Sande geschickt, wo bereits auch die lange verschollenen Eltern und ihre Geschwister lebten.
Alfred Tellner verschlug die Verpflichtung des Vaters bereits 1939 nach Wilhelmshaven. „Wir haben uns im Frühjahr 1950 auf dem Flüchtlingsball im Erbkrug in Sande kennengelernt“, sagt Dorchen Tellner. Am 14. Juli 1951 läuteten die Hochzeitsglocken.
Er fand Arbeit bei den Olympia-Werken in der Stanzerei, später bei der Post in Sande und war schließlich bis zu seiner Pensionierung Rangierer bei der Bahn in Wilhelmshaven.
Dora Tellner kümmerte sich um die vier gemeinsamen Kinder. Inzwischen sind acht Enkelkinder dazugekommen.
Der Freundes- und Bekanntenkreis ist durch ihr hohes Alter leider schon sehr klein geworden. Aber Dora Tellners 95-jährige Schwester wohnt in Sande und er hat noch Geschwister in Cäciliengroden und Zetel. Mit der Familie wird heute gemütlich gefeiert und gut gegessen.