Corona-Hochzeit besser als die ursprünglich geplante Hochzeit
Greta und Dominic steckten mittendrin. So wie sie sich ihre Hochzeit am 23. Mai 2020 einst vorgestellt haben, konnte sie leider aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Sicherheitsverordnungen, Auflagen der Stadt und Abstandsregelungen sorgten dafür, dass sie umdenken mussten und nicht wie geplant in der urbanen Location in Bremen feiern konnten.
Viele Paare entschieden sich in der Situation dazu ihre Hochzeit auf das nächste Jahr zu verschieben. Doch sie ließen sich nicht entmutigen und feierten mit vielen kurzfristigen Änderungen ein Fest in Zeiten von Corona, das noch besser werden sollte als zuvor monatelang geplant.
„Unser Tag war wirklich perfekt! Wir würden ihn nicht ändern wollen!
Es durften 20 Personen mit ins Standesamt und auf dem Weg nach Hause
zur Feier im kleinen Kreis mit Eltern und Trauzeugen wurden wir von unseren Freunden überrascht!
Unsere Fotografin Marta war auch da! Die Fotos sind ein Traum geworden!“
Wie die standesamtliche Trauung ablief und wie die weiteren Pläne für die große Feier waren, lest ihr in folgendem Interview:
Wann ist dir das erste Mal bewusst geworden, dass eure Hochzeit nicht wie ursprünglich geplant stattfinden kann, und was ist dir durch den Kopf gegangen?
Das erste Mal ist es mir ca. Mitte März in den Kopf gekommen, dass wir wohlmöglich betroffen sein könnten. Wir waren beide allerdings sehr lange optimistisch, denn Ende Mai war damals noch so lange hin! Mir war dann aber doch schnell klar, dass die Feier wohl nicht wie geplant stattfinden wird, das hat uns aber beide nicht extrem gestört. Feiern kann man nachholen. Die Trauung und diesen Moment mit unseren engsten Freunden und der Familie zu verbringen, war uns dagegen sehr wichtig.
War die Hochzeitsplanung zu Beginn von Corona schon abgeschlossen, oder fehlten euch noch einige Punkte auf der Checkliste?
Eigentlich war alles fertig geplant bis auf kleinste Einzelheiten in der Blumendekoration und Essensauswahl.
Was musste alles angepasst/verändert/verschoben werden?
Unsere standesamtliche Trauung konnte wie geplant am 22.5. mit der engsten Familie und Trauzeugen mit 20 Personen stattfinden. Die freie Trauung wurde vom 23.5. auf den 4.7. verschoben. Die Lockerungen haben es uns erlaubt diese mit allen 85 Gästen abzuhalten. Unsere Location hat sich ebenfalls geändert. Wir haben nun in einer wunderschönen privaten Park-Anlage geheiratet; in der Nähe von Oldenburg unter freiem Himmel in sehr romantischer Atmosphäre.
Welche Alternativen habt ihr euch überlegt, sobald ihr wusstet, dass die Feier verschoben werden muss?
Wir haben uns direkt mehrere Optionen angeschaut und überlegt, was alternativ infrage kommen würde und wo es stattfinden könnte. Interessant war hierbei definitiv, wie unwichtig einem Dinge wie Dekoration und Ort werden. Natürlich soll die Location schön und romantisch sein und alles soll bestenfalls stilvoll zueinander passen. Und genau das haben wir jetzt durch einen riesigen Zufall auch gefunden. Eine traumhafte Location als private Parkanlage, die so wunderschön ist. 1.000-mal schöner als die Hochzeit in unserer ursprünglichen Location jemals geworden wäre. Dennoch hätten wir auch in einem der Gärten unserer Eltern oder ähnliches geheiratet. Denn im Endeffekt geht es darum, dass wir beide einander das Ja-Wort geben und die Atmosphäre, die das erzeugt, muss man nicht mit aufwendiger Location und Dekoration hervorheben; die Stimmung kann dadurch auch nicht künstlich erzeugt werden.
Worüber bist du besonders traurig oder auch froh, dass es nun gekommen ist wie es ist?
Wir sind ehrlich gesagt ziemlich happy damit, wie es jetzt war. So konnten wir den Abend unserer standesamtlichen Trauung richtig genießen und für sich feiern, ohne am nächsten Tag früh raus zu müssen. So wäre die kleine Feier nach dem Standesamt nicht so schön und entspannt gewesen. Durch den Aufschub und die Umplanung haben wir auch unsere absolute Traumlocation gefunden, auf die wir unter anderen Umständen vielleicht gar nicht gestoßen wären.
Alles kommt so wie es soll. Allerdings waren die Wochen vorher sehr nervenaufreibend. Man möchte ja wenigstens seine Eltern an dem Tag dabeihaben lassen und dass das klappt war erst kurz vorher klar und hat uns extrem erleichtert. Durch diesen Stress und die Ungewissheit sind wir auch noch näher zusammengerückt. Absagen oder auf nächstes Jahr schieben kam für uns nicht infrage, da gerade solche Zeiten zeigen, dass man mit einem so wichtigen Schritt besser nicht wartet.
Wie habt ihr eure JGAs verbracht?
Unsere JGAs werden nachgeholt :) Ich habe aber den Tag vor der Hochzeit im Garten meiner Eltern mit meinen Brautjungfern verbracht. (Mit allen Mädels ging es wegen des Kontaktverbotes leider nicht). Wir haben Wein getrunken und viel gelacht.
Wie konntet ihr eure standesamtliche (Corona-)Trauung trotzdem genießen und wie lief der Tag für euch ab?
Unsere standesamtliche Trauung lief wie geplant ab, allerdings gab es auch hier kurz vor Schluss noch eine "kleine" Hürde. Der Freund meiner Cousine sollte sie und mich abholen und hatte mich mit einem cremefarbenen und mit weißen Rosen geschmückten Oldtimer überrascht, der seinem Vater gehört. Auf halber Strecke hat es laut geknallt – die Kupplung ist gerissen und wir konnten nur noch auf den Bürgersteig rollen. Zum Glück war eine meiner besten Freundinnen direkt in der Nähe und innerhalb von 2 Minuten da und wir sind mit 50 km/h die Kiesauffahrt beim Lür-Kropp-Hof hochgeschnellt.
Dort angekommen hat mein sehr aufgeregter und emotionaler Mann bereits gewartet und unsere Gäste standen Spalier. Die Trauung war sehr schön und emotional und danach hatten wir draußen einen Sektempfang. Auf dem Weg nach Hause hat unser Freund, der Trauzeuge meines Mannes, uns an einem kleinen Weg, der auf einen Park führt, in der Nähe der Straße meiner Eltern herausgelassen und meinte da würde etwas auf uns warten. Am Ende des kleinen Weges standen 35 unserer Freunde und haben uns überrascht mit Seifenblasen und Sekt. — der Abstand wurde selbstverständlich eingehalten :)
Eine meiner Brautjungfern überreichte uns dann ein wunderschönes Gästebuch, welches meine Mädels geplant hatten und in das jeder unserer 85 Gäste eine Seite für uns gestaltet und beschrieben hat. Das hat uns wirklich zu Tränen gerührt und ist etwas, dass man sich immer wieder anguckt.
Wie war die weitere Planung für eure große Feier?
Aufgrund der Lockerungen konnten wir uns vor allen Gästen frei trauen lassen. Da man immer von Tag zu Tag planen musste, konnte man nicht genau wissen, wie es mit weiteren Lockerungen aussieht. Somit hatten wir zwei verschiedene Pläne und schauten spontan was möglich ist. Man musste einfach flexibel sein und sich von vielem frei machen.
"Die jetzt recht spontan umgeplante Hochzeit war noch viel schöner, als sie in der eigentlich geplanten Location geworden wäre. Egal ob mit oder ohne Feier. Und die kann man ja auch ohne weiteres nochmal nachholen."
Wie habt ihr eure Mini-Flitterwochen verbracht? Was war ursprünglich geplant?
Wir waren nach der Hochzeit für einige Tage in einem sehr schönen Hotel in Scharbeutz an der Ostsee. Die Reise haben wir ganz spontan gebucht, als klar war, dass man ans Meer reisen darf. Wir hatten extremes Glück mit dem Wetter und verbrachten unsere Tage in Badesachen im Strandkorb und waren abends toll essen und haben die kleine Auszeit sehr genossen. Eigentlich wollten wir nach Bali. Aber das haben wir jetzt für nächstes Jahr auf dem Zettel und hoffen, dass alles klappt :)
Wir bedanken uns recht herzlich bei der Braut Greta für dieses unglaublich tolle Interview und wünschen dem frisch vermähltem Paar alles Liebe für die gemeinsame Zukunft!
Einen Bericht über die tolle Hochzeitsfeier von Greta und Dominic gibt es in Kürze in den Hochzeitsstories – Seid gespannt!