Alisa & Philipp zogen die Hochzeit durch!
Alisa & Philipp hatten ihre Hochzeit bereits 1,5 Jahre im Voraus geplant, die Hochzeitsplanung war so gut wie abgeschlossen, doch durch die aktuell immer noch andauernde Corona-Pandemie mussten sie die Hochzeit mehrmals umplanen und sich den stetig wechselnden Bestimmungen anpassen.
Wie sie trotzdem standesamtlich heiraten konnten und worauf sie verzichten mussten, lest selbst:
Wann ist euch das erste Mal bewusst geworden, dass eure Hochzeit nicht wie ursprünglich geplant stattfinden kann, und was ist euch durch den Kopf gegangen?
Eigentlich mit Beginn des Lockdowns im März, auch wenn da noch viele sagten „ach bis Juni… da ist doch noch reichlich Zeit“. Hoffnung hatten wir dennoch, bis wir schwarz auf weiß die Absage der Kirche in den Händen hielten und Mitte Mai dann auch seitens der Location. Gewissheit, dass es anders wird, hatten wir also einen Monat im Voraus – wie es bei wöchentlich wechselnden Corona-Bestimmungen wird, wussten wir allerdings nicht.
Leider sind bei mir als Braut auch erst mal viele Tränen geflossen,
bevor es ans schmieden der Pläne B,C und D ging.
War die Hochzeitsplanung zu Beginn von Corona schon abgeschlossen, oder fehlten euch noch einige Punkte auf der Checkliste?
Wir hatten 1,5 Jahre geplant und waren im Prinzip komplett fertig, die Daten auf vielen Deko-Elementen oder Geschenken gedruckt, die Ringe gekauft, alle Dienstleister gebucht. Nur das finale Gespräch mit der Pastorin fehlte noch.
Was musste alles angepasst/verändert/verschoben/abgesagt werden?
Eigentlich alles. Wir wollten ursprünglich am 12.06. standesamtlich heiraten und den Tag einfach entspannt ausklingen lassen bzw. den Folgetag vorbereiten. Denn für den 13.06. war die kirchliche Hochzeit in weiß mit anschließendem Fotoshooting und ausgelassener Feier mit 65 Personen, allem Drum und Dran geplant. Daher war uns bis dahin immer nur der 13.06 wirklich wichtig. Den 13.06. mussten wir dann aber komplett canceln, Feier und Kirche waren gar nicht möglich. Stattdessen haben wir uns auf das Standesamt konzentriert und mit unseren wunderbaren Fotografinnen (und gleichzeitig Visagistinnen) den Part auf den 12.06. verschoben. So gab es für das Standesamt Brautstyling, Brautkleid und im Anschluss unser Shooting, nur eben ohne den kirchlichen Part.
Kurz vorher haben wir noch die Nachricht bekommen,
dass wir neben der Fotografin und uns noch 7 weitere Personen
mit ins Standesamt nehmen durften,
bis dato hieß es „nur das Brautpaar“.
Welche Alternativen habt ihr euch überlegt,
sobald ihr wusstet, dass die Feier verschoben werden muss?
Hunderte ?? Wir hatten 5 DINA4-Seiten mit verschiedenen Möglichkeiten und Versionen, immer davon abhängig, was wohl wann zu welchen Corona-Maßnahmen erlaubt ist und was nicht. Relativ früh stand dann für uns fest, dass wir das Standesamt „durchziehen“, wenn wenigstens Fotograf und Eltern mit bei der Trauung dabei sein dürfen.
Worüber seid ihr besonders traurig oder auch froh, dass es nun gekommen ist, wie es ist?
Traurig sind wir natürlich immer noch, dass wir auf einiges verzichten mussten und auch, dass zum Schutz z.B. meine Oma beim Standesamt nicht dabei sein konnte und nur eine begrenzte Anzahl mit ins Standesamt durfte – immerhin gab es dort keine Maskenpflicht. Eine Skype-Übertragung war uns leider auch nicht erlaubt.
Letztendlich überwiegen aber die schönen Gefühle,
denn wir sind verheiratet und das ist das wichtigste.
Und all unsere Lieben haben alles dafür gegeben,
dass es trotz oder gerade wegen der Umstände
ein für uns wunderschöner Tag wird.
Wie habt ihr eure JGAs verbracht?
Unsere JGAs sind leider beide ersatzlos ausgefallen, da Lockdown war. Im November nach unserer Hochzeit haben wir dann noch mal einen Versuch gestartet, unsere JGAs quasi zusammenzulegen und mit Freunden einen Cocktailkurs zu machen. Dann begann der Lockdown light, deshalb wurde auch das nichts.
Wie konntet ihr eure standesamtliche (Corona-)Trauung trotzdem genießen und wie lief der Tag für euch ab?
Ich bekam mein Brautstyling und hatte meine Brautjungfern, Trauzeugin und Mama beim Getting Ready dabei – während Philipp einige Zimmer weiter mit seinem Trauzeugen und meinem Papa gewartet hat, dass es zum Standesamt geht. Unsere liebe Fotografin hat alles festgehalten.
Philipp fuhr dann vor, damit wir erst vorm Standesamt unseren First-Look hatten. Ins Standesamt ging es dann mit Eltern, Geschwistern, Trauzeugen und unserer Fotografin. Im Anschluss wurden wir von so vielen lieben Freunden und Familienmitgliedern erwartet und überrascht, mit denen wir gar nicht gerechnet hätten und die Spalier für uns standen.
Da wir extra Piccolos gekauft hatten, um Coronakonform anstoßen zu können, gab es für alle Sekt und Fotos – und ich muss gestehen: geknuddelt wurden wir auch von Herzen. Wir sind dann in den Oldenburger Schlossgarten gefahren, um dort Familienfotos, Brautjungfern-Shooting und unser Hochzeitsshooting zu haben.
Nachmittags haben wir uns in unseren ursprünglich geplanten Standesamt-Outfits mit der engsten Familie meines Mannes zu Kaffee und Kuchen getroffen und abends im Garten meiner Eltern mit meiner engsten Familie und Trauzeugen/Brautjungfern ein wenig mit Wein und Platten vom Griechen inkl. Hochzeitstanz gefeiert.
Wir hatten das Glück, dass eine Woche vorher Hochzeitsfeiern im privaten Kreis mit 25 Personen erlaubt wurden, auch wenn wir deutlich weniger waren. Außerdem hat das Wetter an dem Tag großartig mitgespielt!
Wie war die weitere Planung für eure große Feier?
Die Planung haben wir bis auf weiteres aufgeschoben. Wir wollten uns nicht noch mal der Ungewissheit stellen, ob es beim nächsten Mal klappt oder nicht und wieder so viel Herzblut reinstecken. Keiner wusste, wie es mit Corona weitergeht. Daher haben wir uns keinen neuen Termin gesucht, sondern uns vorgenommen, die Feier nachzuholen, wenn es die Zahlen zulassen. Unser Wunsch: bestenfalls einige Monate später im Spätsommer, auch mit dem Risiko, dass es schwer wird, Dienstleister zu finden oder eine andere Location zu wählen.
Gibt es weitere Punkte, die ihr noch erwähnen möchtet?
Zum Beispiel besondere Überraschungen oder Ähnliches?
Meine Brautjungfern haben am Tag vorm Getting Ready alles dafür in unserer Wohnung dekoriert. Meinen Brautstrauß hat meine Patentante gebunden und das, obwohl sie sich ein paar Tage vorher noch ausgerechnet die Hand gebrochen hatte.
Zum Standesamt gab es noch eine Überraschung für mich – später dann auch für Philipp: unser Hochzeitsauto. Ein guter Freund meiner Schwester hatte uns einen Bentley organisiert und gab gern den Chauffeur.
Für die kleine Gartenfeier hab es dann noch instax-Kameras von meiner Schwester für tolle Erinnerungsfotos. Uns haben zig Karten, Päckchen und Blumenberge erreicht.
Außerdem hat man in der Zeit vor der Hochzeit und während der Absagen extrem gemerkt, auf wen man sich wirklich verlassen kann und wer an unserer Seite steht. Wichtig finde ich noch, dass all unsere Dienstleister unglaublich viel Verständnis gezeigt haben und mit allen eine Lösung gefunden werden konnte, da hatten wir einfach die besten!
Wie habt ihr eure Mini-Flitterwochen verbracht? Was war ursprünglich geplant?
Flitterwochen waren leider gar nicht möglich. Unsere Flitterwochen sollten eigentlich direkt im Juni sein, Urlaubsreisen waren zu der Zeit allerdings nicht erlaubt. Nächster Versuch: Verschieben auf Herbst und neues Ziel. Auch dies wurde dann seitens Veranstalter kurzfristig abgesagt. Wir haben es dann im Oktober noch mal mit einem Wochenende Hamburg versuchen wollen, was dann aber auch nicht mehr möglich war, da wir kurz vorher den 50-Wert überschritten und man dann nicht verreisen durfte. Wir hoffen auf dieses Jahr zu unserem 1. Hochzeitstag – in Deutschland.
Wir bedanken uns recht herzlich bei der Braut Alisa für dieses unglaublich tolle Interview und wünschen dem vermähltem Paar alles Liebe für die gemeinsame Zukunft!
Bald schon naht der erste Hochzeitstag ;) Tipps wie ihr diesen in Zeiten von Corona auch zu Hause verbringen könnt, lest ihr in unserem Artikel „Hochzeitstag zu Hause feiern - Date-Ideen während des Lockdowns“
Einen Bericht über die freie Trauung von Alisa & Philipp gibt es bald in den Hochzeitsstories – Seid gespannt!