Die Hochzeitsrede
Eine Hochzeitsrede darf auf keiner Hochzeit fehlen. Dabei ist es jedem selbst überlassen, ob nun der Brautvater spricht, oder das Brautpaar, die Trauzeugen oder ein anderer Gast. Wir haben uns gefragt: woher kommt die Hochzeitsrede eigentlich? Gibt es den perfekten Zeitpunkt, um die Rede zu halten? Kann man als Brautpaar bestimmen wer die Reden halten soll? Wie beugt ihr vor, dass betrunkene Gäste sich im Laufe des Abends von ihren Stühlen erheben, um auch ein Paar Worte zu sagen und sich oder euch möglicherweise in Vewrlegenheit zu bringen?
Die Herkunft der Hochzeitsrede
Laut Manfred Guhrmanns Buch: Die antike Rhetorik: Eine Einführung, gab es Hochzeitsreden bereits im antiken Griechenland. Seither sollen sie auf die ein oder andere Weise Teil der Feierlichkeiten oder Trauungen gewesen sein. Einen festen, strukturierten, einheitlichen Ablauf kann man in den Überlieferungen dabei nicht erkennen. Allerdings zeigt sich, dass damals wie heute meist Männer das Wort ergreifen. Ob es nun der Vater, Bräutigam oder Trauzeuge ist. Früher war dies vor allem der führenden Position von Männern in der Gesellschaft geschuldet.
Im antiken Griechenland und bei den Römern, wurden Gedichte am Tag vor der Hochzeit und am Morgen danach vorgetragen. Bei den Griechen standen junge Frauen und Männer vor und den Türen des Schlafzimmers und sagten Gedichte auf und sangen Lieder. Diese handelten mitunter von einer glücklichen Ehe, aber auch verruchte, anstößige Verse wurden gedichtet und gesungen. Bei den Römern sangen die Männer am Hochzeitstag ähnliche anzügliche Lieder und Gedichte an den Bräutigam gerichtet.
Die Hochzeitsrede heute
Auch heute werden Hochzeitsreden von Verwandten und/oder Freunden des Brautpaares gehalten – manchmal auch in Reimen. Wer spricht ist heute nicht mehr begrenzt oder vorgeschrieben. Dennoch hält traditionell auch heutzutage noch der Vater eine Rede auf das Brautpaar.
Wer hält die Hochzeitsrede?
Wer redet bei einer Hochzeit eigentlich? Traditionell hält der Vater in vielen Kulturen, und auch in Deutschland, eine Rede auf der Hochzeit seiner Tochter. Dabei erzählt er meist 1-2 Anekdoten aus der Kindheit der Braut, von dem ersten Eindruck, den der Bräutigam auf die Eltern machte und was er dem Brautpaar als Weisheit mit auf den Weg gibt und ihnen wünscht.
Auch wenn es Tradition ist, ist es nicht in Stein gemeißelt, dass der Vater die Rede halten muss. Die Mutter oder ein anderer nahestehender Verwandter, können diese Aufgabe selbstverständlich genauso übernehmen. Viele Eltern entscheiden sich auch dafür, die Rede gemeinsam zu halten.
Neben der Familie können auch die Trauzeugen von einer oder beiden Seiten eine kleine Rede zu Ehren des Brautpaares halten. Diese kann auch gerne witzig und emotional sein. Oft führen die Trauzeugen oder Freunde des Brautpaares eine kleine Show auf, wie eine Tanzeinlage, ein Flashmob oder eine andere witzige Geste zu Freuden von Braut und Bräutigam.
Eine weitere Variante ist die Überraschungsrede von Bräutigam oder Braut für den jeweils anderen oder eine gemeinsame Ansprache an die Gäste.
Ihr seht, es kann eine oder mehrere Reden geben und ihr als Brautpaar habt das letzte Wort in der Entscheidung, wieviel Programm eure Hochzeit haben soll.
Do’s & Don’ts
Witzig oder emotional, egal wofür ihr euch entscheidet, vergesst nicht, dass ihr als Redner nicht über die Stränge schlagen solltet. Wir haben für euch eine Liste mit Do‘s und Don’ts zum Thema Hochzeitsrede erstellt.
Do: Als Trauzeuge/Trauzeugin kennt ihr das Brautpaar natürlich sehr gut und lange. Die ein oder andere kleine Peinlichkeit oder witzige Geschichte aus der Vergangenheit von Braut oder Bräutigam, sowie die Eigenarten beider, können für viele Lacher sorgen. Dennoch sollte man nicht ausschließlich Witze reißen, sondern auch romantischen und schönen Inhalt in die Rede einfließen lassen.
Werdet ruhig emotional. Schließlich ist eine Hochzeit ein rührender Anlass und gerade, wenn ihr dem Brautpaar nahe steht ist es verständlich und auch schön, wenn Emotionen hochkommen.
Don‘t: Schlechte Witze auf Kosten des Brautpaares reißen oder schlimmstenfalls auch noch über Verflossene von Braut oder Bräutigam sprechen. Lieber ein paar nette, zum Schmunzeln anregende Stories erzählen, die den Hauptpersonen nicht peinlich sind.
Wie bereite ich mich vor?
Eine gute Vorbereitung für eine Hochzeitsrede, ist es sich erst einmal Gedanken über das Brautpaar zu machen. Was möchte man Ihnen sagen? Soll es eine emotionale oder eine witzige Rede werden? Oder alles zusammen? Lasst euch inspirieren und stöbert auch bei anderen Reden. Wir haben ein paar Musterreden für euch vorbereitet, als auch eine Checkliste mit 7 Tipps für eure Hochzeitsrede zusammen gestellt.
Welches Thema soll die Rede haben?
Was möchtest du als Redner dem Brautpaar mit auf den Weg geben oder mitteilen? Um eine gelungene Rede zu schreiben,
- Liebe
- Geschichte des Brautpaares
- Zukunft
- Zusammenhalt
Welche Länge sollte die Rede haben?
Die Rede sollte 5 Minuten nicht überschreiten. In der Kürze liegt die Würze, wie man so schön sagt. Als Redner möchte man ja die volle Aufmerksamkeit der Hochzeitsgesellschaft spüren und das geht am besten, wenn man die Rede schön und kurz hält.
Frei sprechen oder lieber doch eine kleine Ablesestütze bereithalten?
Je nach dem, womit ihr euch sicherer fühlt! Hilft es euch, die geschriebene Rede in der Hand zu halten, falls ihr euch mal verhaspeln solltet oder den Faden verliert? Kein Problem! Passt nur auf, dass ihr trotz der Rede in der Hand frei vortragt und sie nicht ablest.
Weitere Tipps erhaltet ihr in unserer Checkliste für eure Hochzeitsrede.
Beispiel Hochzeitsrede des Trauzeugen als Song
Und zu guter letzt, weil es so schön ist, möchten wir euch hier noch eine ganz besondere Hochzeitsrede von einem Trauzeugen zeigen. Hier wurde der Text zu einem Song umfunktioniert und am Piano vorgetragen: