Die beliebtesten Hochzeitsbräuche

Autor Greta Stamm
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Viele Hochzeitsfeiern werden von Hochzeitsbräuchen und Traditionen begleitet. In Deutschland gibt es eine reiche Auswahl, die ihr in eure Hochzeitszeremonie und Feier mit einfließen lassen könnt. In diesem Artikel verschaffen wir euch einen Überblick über verschiedene Traditionen und berichten, woher sie eigentlich kommen und was diese zu bedeuten haben.

Dosen ans Brautauto binden

Wie bei einigen anderen Hochzeitsbräuchen, steht auch bei dem Dosenanbinden die Vertreibung böser Geister im Vordergrund. Um das Hochzeitspaar zu schützen, soll möglichst viel Lärm gemacht werden. Gleichzeitig sorgen die lauten Dosen dafür, dass möglichst viele Menschen mitbekommen, dass es sich um ein Brautauto handelt.
 

Hochzeitsbrauch Hochzeitsauto Dosen
Auf in die Flitterwochen! Oder zur Location! So oder so standesgemäß mit klimpernden Dosen im Schlepptau.
© Foto von: mistefuni / Freepik

Blumenkinder

Ein beliebter und weit verbreiteter, heidnischer Brauch bei Hochzeiten sind die Blumenkinder. Sie lassen Blütenblätter beim Ein- und Auszug aus der Kirche oder dem Standesamt fallen. Durch das streuen von Blumen sollen Fruchtbarkeitsgötter auf die Braut aufmerksam werden, die Blumenkinder stehen symbolisch für eine kinderreiche Ehe.
 

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Süße Blumenkinder sorgen schon vor Beginn der Trauung für gute Stimmung bei den Gästen.
© Foto von: Justin Clark / Unsplash

Brautentführung

Die Brautentführung ist keine weit verbreitete Tradition mehr, hat aber eine unglaublich spannende Entstehungsgeschichte. Unter der sogenannten Brautentführung versteht man heute, dass die Freunde des Bräutigams mit der Braut am Hochzeitstag in eine Kneipe fahren, der Bräutigam sie suchen muss und wenn er sie gefunden hat die Rechnung zu begleichen hat. Falls ihr diesen Brauch in eure Hochzeit mit aufnehmen wollt, sollte dies nicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen, schließlich warten die Gäste auf die Rückkehr des Brautpaares.

Eine Jahrhunderte alte Auslegung führt den Ritus auf das Mittelalter zurück, eine Zeit, in der die Leibeigenschaft gängig war. Dabei trat „das Recht der ersten Nacht“ in Kraft, wobei der Gutsherr bei einer Vermählung eines seiner Bauern das Vorrecht auf eine Nacht mit der Braut seines Untertanen in Anspruch nahm. Die Aufgabe der Trauzeugen war es dabei die Braut, wenn nötig mit ihrem Leben, zu beschützen.

Brautjungfern

Nach altem Brauchtum war es die Aufgabe der Brautjungfern die bösen Geister von der Braut abzuhalten, indem sie ähnliche Kleider trugen. Die Geister sind dadurch abgelenkt und werden von der Braut ferngehalten. 
 

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Brautjungfern sind die besten Freundinnen der Braut und sind am Tag der Hochzeit besonders für sie da.
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Polterabend

Der Polterabend findet meist einige Tage oder Wochen vor der Hochzeit statt. Es handelt sich um eine entspannte Feier, bei der die Gäste Porzellan mitbringen, das zerschellt wird und von dem zukünftigen Brautpaar aufgefegt werden muss. Meist wird lange gefeiert und dabei wird bewreits vor der Hochzeit auf das Brautpaar angestoßen.

Das Geldstück im Brautschuhe

Traditionell kauften Bräute ihre Hochzeitsschuhe von lang zusammengespartem Geld in Form von Münzen. Wenn eine Braut sich für ihre Hochzeit schöne Schuhe leisten konnte, war das für den Bräutigam ein Zeichen dafür, dass seine Braut gut mit Geld umgehen konnte und sparsam war. Auch heute noch kaufen einige Bräute ihre Brautschuhe mit Cent-Stücken. Dies sollte allerdings vorab mit dem jeweiligen Schuhgeschäft abgesprochen werden.

Bei der Hochzeit dann hatte die Braut eine Münze im Schuh. Dies soll dem Paar Glück bringen und für eine wohlhabende Ehe stehen.
 

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Schöne Brautschuhe sind für jede Braut unumgänglich.
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Namen unter den Brautschuhen

Ein weiterer Brautschuhbrauch, der besonders auf türkischen Hochzeiten beliebt ist besagt, dass die Braut an ihrem großen Tag die Namen ihrer ledigen Freundinnen unter ihren Schuh schreiben soll. Frauen und Mädchen, deren Namen am Ende der Hochzeitsfeier durch das viele Tanzen der Braut nicht mehr sichtbar sind, werden als nächstes heiraten.

Brautstrauß werfen

Auf den meisten Hochzeiten darf er nicht fehlen, der Brautstraußwurf. Um Mitternacht wirft die Braut ihren Strauß über den Kopf nach hinten in eine Gruppe unverheirateter weiblicher Hochzeitsgäste. Dem Aberglauben nach, heiratet die Frau, die den Brautstrauß auffängt als Nächste. Hierfür wird gewöhnlicherweise nicht der Original-Strauß verwendet, sondern eine kleinere Nachbindung. Grund dafür ist, dass viele Bräute ihren Brautstrauß lieber selber behalten möchten. Einige entscheiden sich auch dafür, den Strauß nach der Hochzeit zu trocknen, um ihn für immer aufbewaren zu können.
 

Hochzeitsbraeuche Brautstrauss werfen
Beim Brautstraußwurf versuchen die unverheirateten Mädels das Bouquet zu fangen.
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Wohnung/Haus schmücken

Ein lustiger Brauch für das Brautpaar ist das Schmücken des Schlafzimmers nach der Hochzeit durch die Trauzeugen und Freunde. Dabei kann das Bett mit Blüten bestreut oder das Zimmer mit Ballons gefüllt werden, um die frisch Vermählten nach ihrer Feier zu überraschen. Es gibt auch fiese kleine Streiche, die man dem Brautpaar spielen kann, wie die Wohnung/das Haus des Paares ohne ihr Wissen mit duzenden Ballons zu füllen.

Spalier stehen

Die Hochzeitsgesellschaft (z.B. Freunde oder Mannschaftskameraden, etc.) steht links und rechts des Einganges zum Standesamt Spalier, während die Braut vor der Trauung hindurchschreitet. Meist aber wird das Brautpaar nach der kirchlichen oder standesamtlichen Trauung vor dem Ausgang vom Spalier begrüßt. Die sich in zwei Reihen gegenüberstehenden Gäste halten dabei oft einen Gegenstand in die Höhe. Dies können zum beispiel Rosen sein, oder zum Hobby oder Beruf passende Elemente (Beispiel: Tennisschläger).
 

Hochzeitsbraeuche Spalier stehen
Blumen streuen nach der Trauung sorgt für schöne Fotos.
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Über die Schwelle tragen

Die Tradition, bei der die Braut von ihrem über die Türschwelle des Hauses (oder oft Hotelzimmers) trägt, kennt jeder aus zahlreichen Filmen. Das Paar überwindet dadurch den ersten gemeinsamen Weg und Hindernis. Dieser Brauch soll den Übergang der Frau von einem Teil ihres Lebens in einen neuen symbolisieren. Ein alter Aberglaube lautet außerdem, dass die Braut von ihrem Bräutigam getragen werden muss, um sie vor bösen Geistern zu schützen, die in den Türzargen leben.
 

Hochzeitsbraeuche Braeutigam traegt Braut ueber Schwelle
Die Braut über die Schwelle heben - für viele Männer ein Muss!
© Foto von: Rawpixel.com / Freepik

Herz aus dem Betttuch schneiden

Hierbei muss das Brautpaar gemeinsam ein Herz aus einem vorher von den Trauzeugen bemalten Betttuch schneiden. Als tückisches Werkzeug gibt es nur eine kleine Nagelschere. Anschließend muss der Bräutigam die Braut durch das herzförmige Loch tragen. Das Tuch symbolisiert dabei die Hindernisse, die das Brautpaar in ihrer Ehe zu bewältigen haben, das gemeinsame Freischneiden und Hindurchgehen soll Glück bringen und zeigen, dass sie alles zusammen schaffen werden.

Baumstammsägen

Das Baumstammsägen am Hochzeitstag ist eine bayrische Tradition und steht ebenfalls dafür, dass das frisch verheiratete Paar alle schweren Aufgaben des Lebens gemeinsam überwinden kann. Zudem symbolisiert es allerdings auch die Gleichberechtigung in der Ehe, die sich dadurch zeigt, dass beide Partner abwechselnd ziehen und drücken müssen, damit das Sägen funktioniert.
 

Hochzeitsbraeuche Baumstamm saegen

Das gemeinsame Baumstammsägen sybolisiert die schwierigen Aufgaben, die das Paar im Leben zu meistern hat.
© Foto von: Hochzeitsfotograf / Pixelio

Strumpfband fangen

Bei diesem aus den USA stammenden Brauch, schiebt der Bräutigam während der Hochzeitsfeier, umringt von der Hochzeitsgesellschaft, das Kleid seiner Braut nach oben und nimmt ihr das Strumpfband ab, um es anschließend in die Menge seiner unverheirateten männlichen Hochzeitsgäste zu werfen. Der Fänger wird nach der Tradition der Nächste sein, der heiratet.
 

Hochzeitsbraeuche Strumpfband Braut
Das Strumpfband - ein witziger Brauch und schöner Hingucker.
© Foto von: Jeanie de Klerk / Unsplash

Something old, something new, something borrowed, something blue

Diese beliebte Tradition stammt aus England und steht für vier Dinge, die der Braut Glück bringen sollen.
 

  • Etwas Altes: Steht symbolisch für das Leben vor der Ehe. 

Beispiel: ein altes Schmuckstück/Accessoire. 
 

  • Etwas Neues: Steht für das neue Leben als Ehefrau. 

Beispiel: das Brautkleid, die Schuhe oder die Unterwäsche.
 

  • Etwas Geborgtes: Steht für die Freundschaft und soll Glück bringen. Ein Teil, dass man nach der Hochzeit an die Besitzerin zurückgibt (Freundin, Mutter, Großmutter, Schwester, etc.)  

Beispiel: der Schleier, geliehener Schmuck, Tasche.
 

  • Etwas Blaues: Steht für die Treue. 

Beispiel: das Strumpfband.

Hochzeitstorte anschneiden

Das gemeinsame Anschneiden der Hochzeitstorte von dem Brautpaar gehört zu fast jeder Hochzeitsfeier dazu. Der Tradition zufolge hat die Person in der Ehe die Hosen an, die beim Anschneiden die Hand oben hat. Manchmal artet dies in einem kleinen Kampf aus; mittlerweile gibt es sogar schon Besteck mit zwei Griffen nebeneinander.
 

Hochzeitstorte anschneiden Hochzeitsbraeuche
Wer behält die Macht in der Beziehung? Beim Anschneiden der Torte zeigt es sich.
© Foto von: Rawpixel.com / Freepik

An die Gläser klingen

Um das Brautpaar während der Hochzeitsfeier zum Küssen zu bringen, klingen die Gäste über den gesamten Abend verteilt zwischendurch an ihre Gläser, um ihnen zu signalisieren, dass es Zeit für einen nächsten Kuss ist.
 

Es gibt unzählige Hochzeitsbräuche, aus denen den oder die für euch schönsten heraussuchen könnt, falls ihr sie auf eurer Hochzeit mit einbinden möchtet.