Der Junggesellenabschied

Autor Greta Stamm
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Der Junggesellen-/Junggesellinnenabschied oder kurz gesagt der JGA hat anders als beispielsweise der Polterabend in Deutschland noch keine lange Tradition. Er wird aber immer beliebter! Vor allem durch amerikanische Hochzeits-Filme wie Hangover oder Brautalarm hat gewinnt der Junggesellenabschied immer mehr an Bekanntheit.
Allerdings sind diese Filme eher witzige Beispiele für völlig eskalierte Partys, die zu Ehren der Braut und des Bräutigams gefeiert werden. Auch im echten Leben kann es ziemlich wild zugehen, denn das Angebot ist riesig, und der Alkoholpegel oft sehr hoch. Doch was ist dieser Junggesellenabschied eigentlich genau und wie läuft er ab?
 
 
Junggesellenabschied anstoßen Maedels
Den Junggesellenabschied gibt es schon länger als man denkt.
© Foto von: kukota / Freepik

Eine alt-griechische Tradition

Der Junggesellenabschied wurde bereits im antiken Griechenland gefeiert. Die ersten Aufzeichnungen über einen solchen Brauch stammen von den Spartanern. Damals galt der „Abschied“ aus dem Singledasein als Vorbereitung auf das Eheleben. Der Tag diente dazu, den zukünftigen Ehemann auf die Probe zu stellen. Die Ergebnisse der Tests konnten von den Eltern der Braut geprüft werden. Sollte sich der Bräutigam als unwürdig für die Tochter erweisen, konnte die Eheschließung noch verhindert werden.
 

Der JGA im Wandel

Der JGA hat sich von Griechenland aus fast in der gesamten Welt als Tradition vor der Hochzeit etabliert. In den meisten Ländern ist er auf die eine oder andere Weise mit immer unterschiedlichen Bräuchen und kulturellen Einflüssen zu finden. 
Nach und nach hat er sich in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten besonders zum Anlass für eine ausgelassene Feier entwickelt – oft in Verbindung mit viel Alkohol. Aus den USA und Großbritannien stammen dabei viele der „Bräuche“, die wir in Deutschland mit in die Feierlichkeiten aufnehmen. 
Die Verlobten verbringen den Tag oder teilweise das gesamte Wochenende traditionell geschlechtergetrennt voneinander und feiern gemeinsam mit Freunden und Verwandten – die Männer entsprechend mit ihren Kumpels und die Frauen mit ihren Mädels.

 
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Die Aktivitäten bei einem JGA haben sich sehr verändert - nicht zuletzt durch Hollywoodfilme.
© Foto von: kukota / Freepik

Wünsche der Junggesellen

Meist planen die Trauzeugen von Braut und Bräutigam den Tag gemeinsam mit weiteren Freunden. Dem Ablauf, den Aktivitäten und dem Umfang sind bei der Planung des Junggesellenabschieds heute keine Grenzen mehr gesetzt. Ideenreichtum und Kreativität sind gefragt, denn die Junggesellinnen und -gesellen lassen sich üblicherweise überraschen. Dennoch sollte vor allem auf die Wünsche von Braut und Bräutigam eingegangen werden. Ist die Braut eher ein schüchterner Typ, wird sie vermutlich nicht gerne mit dem Bauchladen auf einem Bartresen im Stripclub stehen.
 
Im Gegenzug solltet ihr den ausgelassenen Party-Bräutigam nicht zu Hause zu einen DVD-Abend verdonnern. Hat er besonders große Lust, Go-Kart zu fahren oder wandern zu gehen, berücksichtigt das als Trauzeugen in eurer Planung. Feingefühl ist hier gefragt, denn dieser Abend wird zu Ehren des Junggesellen bzw. Junggesellin veranstaltet und sollte darum besonders der Hauptperson des Abends gefallen. 
 
 
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Auch wenn Braut oder Bräutigam in den Ablauf nicht eingewiesen sind, sollte man vorab besprechen, was die Person schön finden würde und was nicht.
© Foto von: kukota / Freepik
 
Wird es ein Tag in der Heimatstadt, an dem man mit seinen Mädels oder Jungs um die Häuser zieht, bruncht, trinkt, eine Bootstour macht und feiern geht oder doch lieber ein Wochenendtrip auf die Insel? Wichtig: Haltet euch an die Wünsche und Grenzen, die Braut und Bräutigam vorab äußern.
 
Als Brautpaar solltet ihr also am besten den Trauzeugen ein Briefing über Do‘s und Don’ts geben. Worauf hättet ihr Lust, was soll auf keinen Fall gemacht werden und wer soll dabei sein? 
Es ist auch nicht unüblich, dass die Trauzeugin der Braut und der Trauzeuge des Bräutigams sich auf Wunsch des Paares absprechen, und die JGA´s beide am gleichen Tag, wenn auch getrennt voneinander, stattfinden; oder am Ende die ganze Gesellschaft, Frauen und Männer, wieder aufeinander treffen. 
Um euch ein paar Anhaltspunkte zu liefern und euch bei der Planung zu unterstützen, haben wir eine Liste mit vielseitigen Ideen und Aktionen zum Junggesellenabschied zusammengestellt.
 
 
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Lasst euch von der Planung nicht zu sehr stressen und genießt besonders den tag selbst.
© Foto von: kukota / Freepik

Wie plant man einen JGA? Die wichtigsten W-Fragen
 

  • Wer plant den JGA? 
In den meisten Fällen plant die Trauzeugin/der Trauzeuge den JGA . Hilfe dabei bekommen sie für gewöhnlich von Geschwistern und Freunden sowie den Brautjungfern.  
 
  • Was wird am JGA wo gemacht? 
Sprich als Braut oder Bräutigam mit deinem Planungsteam und sag ihnen wozu du Lust hättest und wozu nicht. Mach am besten ein paar Vorschläge und überlege dir, ob du auch offen für eine Übernachtung/ein Wochenende wärst. 
 
  • Wer wird eingeladen?
Schreib eine Liste mit allen, die du dabeihaben möchtest, damit deine Trauzeugin oder dein Trauzeuge auch niemanden vergisst.
 
  • Welches Outfit trägt man zum JGA
Schön ist es für viele, wenn man euch als „Team Bride“ bzw. „JGA-Crew“ erkennt. Es können also farblich passende Outfits, einheitliche T-Shirts oder auch komplette Verkleidungen sein.
 
  • Wann findet der JGA statt?
Die Feierlichkeit zum Junggesellenabschied kann einige Wochen oder sogar ein paar Monate vor dem eigentlichen Hochzeitstermin stattfinden. Hierzu sollte der Organisator ein paar potenzielle Termine vorschlagen. 
 
  • Wieviel kostet ein JGA?
Um die Frage, wieviel jeder bezahlten musst du dir als Braut oder Bräutigam keine Gedanken machen. Die Planungsbeauftragten werden allen mitteilen wieviel sie für den Tag/das Wochenende zahlen müssen. Dich selbst kostet dein eigener JGA nichts.
 
Egal ob ihr den JGA plant, oder selber die Hauptperson seid, wir hoffen, dass ihr eine schöne Zeit habt und euch dieser Artikel bei der Planung unterstützt.